203
die spanischen Besitzungen in Italien, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien, ferner die spanischen Niederlande (Belgien) und die Festungen Kehl, Breisach und Freiburg im Breisgau, welche die Franzosen seit dem Jahre 1685 besaßen. Die Engländer behielten die starke Festung Gibraltar, die sie während des Krieges erobert hatten. Die Kurfürsten von Bayern und von Köln, die mit Ludwig Xiv. verbündet und darum in die Reichsacht erklärt worden waren, wurden in ihre Länder wieder eingesetzt.*)
Viii. Die Lrirlrenkriege.
1. Belagerung von Wien. 1683.
Nachdem die Türken (1453) Konstantinopel erobert hatten, dehnten sie im Lause der folgenden hundert Jahre ihre Macht über die ganze Balkanhalbinsel, die Länder an der untern Donau und fast über ganz Ungarn aus. Auch nach Österreich und Steiermark machten sie häufig Raubzüge, verheerten das Land und schleppten die wehrlosen Einwohner in die Sklaverei. Wien wurde von ihnen im Jahre 1529 belagert, jedoch durch die tapfere Verteidigung des Grasen Salm gerettet. Um das Jahr 1600 geboten türkische Statthalter zu Raab, Komorn, Ofen. König Ludwig Xiy. von Frankreich hetzte den Sultan zum Kriege gegen Österreich, damit er um so leichter seinen Länderraub an Deutschlands Westgrenze vollbringen konnte.
Im Jahre 1683 brach der Großvezier Kara Mustapha mit einem Heere von 200000 Mann in Niederösterreich ein und belagerte Wien. Die Kaiserstadt wurde nur von 20 000 Streitern, Soldaten, Studenten der Universität und Bürgern unter dem Befehle des Grafen Rüdiger von Starhemberg verteidigt. Sechzig Tage dauerte die Belagerung, achtzehn Sturmangriffe wurden von den Türken gemacht, aber der Heldenmut der Verteidiger vereitelte alle Anstrengungen des übermächtigen Feindes.
Ein deutsches Heer von 60000 Mann unter dem Oberbefehle des Herzogs Karl von Lothringen rückte zum Entsätze
*) Ludwig Xiv. überlebte den spanischen Erbfolgekrieg nur um ein Jahr. In seiner Familie war es in letzter Zeit immer einsamer um ihn geworden. Leinen Sohn und seinen Enkel hatte der Tod ihm schon entrissen. Im Jahre 1715 starb Ludwig, verlasseu von der Liebe des Volkes, das er durch die vielen Kriege und seine Prachtliebe arm gemacht hatte. Lo sehr waren alle Bande der Ehrfurcht gelockert, daß das Volk den Sarg des Königs bei seiner Überführung nach St. Tems mit Fluch- und Schimpf-worten begleitete, ihn mit L-chmutz und Steinen bewarf. In ganz Frankreich wurde die Nachricht von dem Tode des Despoten wie eine Erlösung aus langer Knechtschaft mit Jubel begrüßt. Ludwig hinterließ eine ■Schuldenlast von über zwei Milliarden, einen sittenlosen Hofadel, einen verarmten Bürger- und Bauernstand. Und sein Nachfolger Ludwig Xv. überbot seinen Vorgänger an Verschwendung und Sittenlosigkeit.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Neapel Mailand Sardinien Belgien Kehl Breisach Freiburg Wien Konstantinopel Donau Ungarn Wien Frankreich Deutschlands Niederösterreich Starhemberg Frankreich
212
Aus der Geschichte der Neuzeit.
Trotz wiederholter Frbitte der brigen Fürsten hielt er die beiden Ge-fangenen in strengem und, wenigstens Philipp, in unwrdigem Gewahr-sctm. Endlich aber entzweite er sich mit seinem Bruder Ferdinand der die Nachfolge im Reiche. Zu diesen inneren Schwierigkeiten kamen uere. Der Friede mit den Trken und dem Könige von Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermglicht hatte, lockerte sich.
In dieser schwierigen Lage wurde Karl, bei dem krperliche Leiden zunahmen, berdies immer eigenwilliger und herrischer. Es war ein erster Mierfolg, da sich die Fürsten weigerten, seinen Sohn Philipp zu whlen.
Allmhlich bildete sich in Norddeutschland eine Frstenver-schwrung gegen ihn, an deren Spitze der bedeutendste der damaligen Reichsfrsten, Moritz von Sachsen, trat. Mit der Achtvollstreckung gegen Magdeburg beauftragt, zog er ein starkes Heer zusammen, das er auch nach der Eroberung der Stadt nicht entlie. Mit Heinrich Ii. von Frankreich schlo er einen Vertrag, in dem er ihm die Besetzung der Reichsstdte Metz, Toul, Verduu und Cambrai gegen eine Geld-Untersttzung in dem bevorstehenden Feldzuge freistellte, doch sollte den Rechten des Reiches dadurch kein Abbruch geschehen. Heinrich Ii. besetzte die Städte sofort, wenn auch nicht ohne Widerstand, und bedrohte das Herzogtum Lothringen, dessen Stellung zum Reiche schon durch den Nrnberger Vertrag von 1542 gelockert war. Dann machte er einen Vorsto in das Elsa und gegen Straburg, vor dessen kraftvoller Reichstreue der König zurckweichen mute. Im Frhjahr 1552 wandte Moritz sich gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstr-muug der Ehrenberger Klanje zur Flucht von Innsbruck der den Brenner. Nun entschlo sich Karl zum Frieden. Durch den Passauer Vertrag, den Ferdinand in seinem Namen mit den Fürsten vereinbarte, erhielt Landgraf Philipp von Hessen seine Freiheit wieder Johann Friedrich war schon vorher aus der Gefangenschaft entlassen worden , das Interim wurde beseitigt und vorlufig ein Religionsfriede geschlossen.
Trotz des Passauer Vertrages setzte der Markgraf Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg-Kulmbach den Krieg gegen die geistlichen Fürsten aus eigene Faust fort. Moritz, mit einer Anzahl norddeutscher Fürsten ver-bndet, zog gegen ihn zu Felde und schlug ihn 1553 bei Sievershausen, wurde jedoch tdlich verwundet und starb bald darauf, erst 32 Jahre alt.
106. Der Augsbnrger Religionsfriede (1555). Auf dem von
Ferdinand im Auftrage Karls abgehaltenen Reichstage kam eine Verein-baruug der die kirchlichen Verhltnisse Deutschlands zustande. Es wurde den Reichsstnden (Landesherren und Freien Stdten) das ius reformandi zugestanden; die Augsburgischen Konfefsionsverwandten", d. h., diejenigen Fürsten und Freien Städte, die die Confessio Augustana angenommen hatten, erhielten Gleichberechtigung mit den katholischen Stnden. Ferner
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Norddeutschland Magdeburg Frankreich Cambrai Lothringen Sievershausen Karls Deutschlands
Eroberungskriege Ludw»g' s Xiv.
149
Wahrend der Kaiser die Türken, die unter ihrem Groß-n.c.t.
wessir Achmet Kiuprili in Ungarn eingefallen waren, und 1663.
schon bei Barkan gesiegt halten, durch Montecuculi
zurücktreiben laßt (sein Sieg bei St. Gotthard am Raab), 1664:
fangt der Reichstag zu Regensburg an beständig zu werden,
und einzelne Reichsstande bemächtigen sich verschiedener Städte.
Ludwig Xiv. beginnt seine Eroberungskriege:
») Gegen die spanischen Niederlande (unter Karl 1667.
Ii. von Spanien), bis zum Frieden zu Aachen durch die
Tripleallianz 1668: die Eroberungen bis auf zwölf Festungen
zurück.
6) Gegen die Republik Hollaud, nachdem er den 1672.
König von England, Karl Ii., sowie mehre deutsche Reichs-
stande (Münster, Köln) gewonnen. Der Herzog Karl Iv.
von Lothringen wird vertrieben, Amsterdam bedroht; aber der
Admiral de Ruyter und Prinz Wilhelm Iii. von Oranien,
Statthalter von Seeland und Holland, retten. Brandenburg
und der Kaiser schließen sich an; doch der große Churfürst
sieht sich bei seinem Feldzuge mit Montecuculi getäuscht,
schließt Frieden zu Vossem (seine westphälischen Länder 1673.
zurück). Nachdem Ludwig noch Maastricht erobert, und von
Montecuculi alsbald hart bedrängt wird, schließen die General-
staaten ein Bündniß mit Spanien, und Frieden mit England,
Münster und Köln. . 1674.
c) Gegen den Kaiser und das Reich mit ihren
Verbündeten 1674 — 1679, Frieden zu Nimwegen.
Der Prinz Comle wird in Brabant don Wilhelm Iii. Don
Oranien bei Senef geschlagen. Turemie plündert im Elsaß,
findet aber, nach seinen drei blutigert unentschiedenen Treffen,
bei Ensisheim, Mühlhausen und Colmar, während der Chur-
geht Philipp Iv. den pyrenäischen Frieden ein, wodurch Ludwig Hous-
sillon und einen Theil seiner niederländischen Eroberungen behielt, und
zugleich sich mit Maria Theresia, der Tochter Philipps, nachdem sie aller
Erbfolge in der spanischen Monarchie entsagt, vermahlte; England «.unter
dem Rump-Parlament) gewann Dünkirchen und Jamaika.
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Extrahierte Personennamen: Kiuprili Barkan Gotthard_am_Raab Ludwig_Xiv Ludwig Karl_1667 Karl Karl_Ii Karl Karl_Iv Karl Wilhelm Ludwig Ludwig Montecuculi Wilhelm Philipp_Iv Philipp Ludwig_Hous- Ludwig Maria_Theresia Maria Theresia Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Spanien Aachen England Lothringen Amsterdam Seeland Holland Brandenburg Maastricht Spanien England Nimwegen Brabant Ensisheim Mühlhausen Colmar England Jamaika
150
Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern.
n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen
1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen-
heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge-
schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur-
fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer
1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina
fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall
von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar-
gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten
1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland,
welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die
1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit
dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab);
und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu
8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf
der rechten Oder) rc.
Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß
1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz,
Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und
Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird.
Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten
Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und
diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß-
1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von
Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von
dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V.
von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später
1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches
Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig;
Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh-
rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach
Brandenburg zu dem großen Churfürstcn.
1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich,
1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö-
renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,
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Extrahierte Personennamen: Christian_V._von_Dänemark Germain Faye_( Ludwig Ludwig Emmerich_von_Tökeli Muhamed_Iv. Mustapha Stahremberg Polen_Sobieöki Karl_V. Karl_V. Joseph Ludwig; Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Sasbach Altenheim Messina Niederlanden Luremburg Nimwegen Holland Spanien Freiburg Philippsburg Frankreich Schweden Elsaß Breisach Tom-Hai Luremburg Ungarn Wien Lothringen Ungarn Nantes Frankreich Brandenburg
3t>4 Neunter Zeitraum. '
Fürsten / dem das öffentliche Wohl ernstlich am Herzen lag.
Sein Sohn
u;58 Leopold I ward sein Nachfolger. Bei nur mittelmäßi-
— gen Gaben war er den schlauen Umtrieben des französischen Cabi-
nets nicht gewachsen, und besaß nicht genug kriegerischen Muth,
7 um den Türken mit Nachdruck entgegen zu kämpfen; seine lange
Regierung umfaßt viele, nur selten mit Glück geführte Kriege.
Bei seiner Erwählung zu Frankfurt brachte der Cardinal Maza rin
einen Rheinbund zu Stande, zu welchem Frankreich,
Schweden, Mainz, Köln, Pfalz-Neuburg, Hessen-
Kassel und die drei Hcrzöge von Braunschweig-Lüneburg gehör-
ten, angeblich zur Aufrechthaltung des westfälischen Friedens,
den z. Durch den Friedensschluß zu Oliva beendete Leopold einen von sei-
Mai nem Vater hinterlaffenen Krieg mit Schweden, worin dieses zu
1660 dem unbestrittenen Besitze von Lief- und Esthland, so wie
der Insel Oe sel gelangte, der Kaiser aber keinen Gewinn davon
trug. Weder ehrenvoll noch vortheilhaft war ferner das Ergebniß
eines Kriegs mit den Türken, in welchen sich Leopold verwickelte,
1662 da er Johann Kemeny unterstützte, als man denselben zum
Fürsten von Siebenbürgen wählte, während die Pforte Michael
Abaffi mit dieser Würde bekleiden wollte. Der unternehmende
Großvezier Achmet Kiupruli drang in Ungarn ein, eroberte
1663 die Festung Neuhäusel, streifte bis Mähren, worauf sich der
Kaiser von Wien nach Regensburg begab. Indessen erfocht sein
tapferer Feldherr Montecuculi, unterstützt von 6,000 Mann
Franzosen unter Coligny und Feuillade, einen glänzenden Sieg
den i, über die Türken bei St. Gotthard an der Raab. Ohne den-
Aug. selben zu verfolgen schloß Leopold einen 20jährigen Waffenstille-
*664 stand, trat Großwaradein und Neuhäusel an die Pforte ab und
Abaffi gelangte zum Fürstenthum Siebenbürgen. Mißtrauen ge-
gen die französischen Hülfstruppen und die ungarischen Magnaten
dm s. führte diesen Vertrag herbei. Der Reichstag, sonst nur bei
Aug. außerordentlichen Gelegenheiten berufen, wurde seit 1663 zu Re-
gensburg permanent und blieb es bis zur Auflösung des
deutschen Reichs 1806.
Frankreichs feststehender Plan, sich der Niederlande zu bemäch»
1667 Ligen, hatte bereits einen Angriff auf selbige veranlaßt. Durch
die Tripleallianz zwischen England, Schweden und den
Niederlanden vermochte Ludwig Xlv. zu einem Frieden zu
den 2. Aachen, worin er zwar die bereits eroberte Fcanche-Comts an
Mai Spanien zurück gab, allein zw ö lf Festungen, worunter Lille,
Charleroi und Douay die wichtigsten, blieben in seiner
1672 Hand. Vier Jahre darauf richtete der eroberungssüchtige Ludwig
seine Waffen gegen die Holländer und vertrieb zugleich den
Herzog Ka rl 1^. von Lothringen aus seinemlande. Fried-
rich Wilhelm, der Churfürst von Brandenburg, rüstete ein Heer
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I Leopold Maza Leopold Leopold Leopold Leopold Johann_Kemeny Johann Michael
Abaffi Montecuculi Coligny Gotthard Leopold Leopold Ludwig_Xlv Ludwig Douay Ludwig Ludwig Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankreich Schweden Mainz Pfalz-Neuburg Hessen-
Kassel Braunschweig-Lüneburg Schweden Ungarn Wien Regensburg England Schweden Spanien Charleroi Lothringen Brandenburg
58 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 94.
1679. mute er 1679 nach dem Willen Ludwigsxiv. den Schweden ihre deutschen Besitzungen zurckgeben.*)
Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schleichen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlau, auf die Brandenburg Erbansprche zustanden ( 88, 2), fr sterreich eingezogen.
2. Straburg. Es war somit kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Franzosenknig die Schwche des Reiches benutzte, um unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" zu machen. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm auf Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die Reichsstadt Strabrg, die durch ein starkes
1681. franzsisches Heer unter Louvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten.**)
3. Wien. Als sich aber die Trken, von Lndwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kur-frst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe anzubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starhemberg verloren gewesen, wenn nicht der Herzog Karl von Lothringen, der sterreichischer General war, und andere deutsche Fürsten, denen sich der Polenknig Johann Sobieski mit seinen Truppen anschlo, ein Entsatzheer herbeigefhrt
1683. und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten.
Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen vonsavoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte.
4. Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher er-trug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubens-bekenntnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra-
1685. gonaden") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes aus.
*) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."
**) Karl V. hatte anders gedacht: Wenn der Türke vor Wien stnde und der Franzose vor Straburg, ich wrde zuerst dem bedrohten Straburg beispringen."
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Extrahierte Personennamen: Straburg Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Starhemberg Karl_von_Lothringen Karl Johann_Sobieski Johann Eugen Eugen Ludwig_Xiv Ludwig Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Brieg Liegnitz Brandenburg_Erbansprche Westflischen Frankreich Wien Ungarn Wien Wien Ungarn Potsdam Nantes Wien
366
Neunter Zeitraum.
1680 Krieg fortzusetzen. Auf den Rach eines gewissen Roland de
Revaulx, Mitglied des Parlaments zu Metz, ergriff man je-
nen im Nimweger Friedensschlüsse gebrauchten Ausdruck von den
an Frankreich abgetretenen Ortschaften nebst allen Dependen-
zen. Vier errichtete Neunionskammern, in Metz, Dornick,
Breisach und Besançon, folgerten aus ehemaligen, uralten Lander-
verbindunqen, daß ganz Zweibrücken, Saarbrück, Veldenz, Spon-
heim, Mümpelgard, Lauterburg, Germersheim u. m. a., so wie
auch Straß bürg, dem Könige von Frankreich gehörten, und ei-
1681 iie gewaltsame Besitzergreifung vollführte diesen willkührlichen
Spruch. Zur Erörterung der darüber erhobenen Beschwerden versam-
melte sich ein Congreß zu Frankfurt. Zum erstenmale
bedienten sich hier die französischen Abgeordneten statt der bei
diplomatischen Verhandlungen zeither üblichen lateinischen
der französischen Sprache, und schlugen die Einwendungen
in-Nov. fot- Deutschen mit der Erklärung nieder, das sey der Wille ihres
1682 Königs. Dieser Eongreß löste sich' obne allen Erfolg wieder auf.
Ludwig durfte Deutschlands Oberhaupte jetzt gerade so übermüthig
Holm sprechen, weil ein neuer Türkcnkrieg, von ihm selbst ange-
schürt, ausbrach. Mit Unmutb ertrugen die Ungarn schon lang l
den Druck des deutschen Kaisers und schritten zum offenbaren
Aufrubr, als sie in dem Grafen Emmerich von Töckely ei
nen entschlossenen Anführer fanden, 1078. Gegen einen jahrlk-
1cs2 chen Tribut von 4o,ooo Zechknen erkannte ihn der Sultan Ma-
homed Iv. als König von Ungarn an und schickte ihm unter dem
Großvezker Kara Must apha ein Hülfsheer von 200,00« Man.»
ltlsj fle3?n den Kaiser. Schrecken verbreitend rückte dieses vor Wien.
Der Kaiser flüchtete mit dem Hofe nach Linz; der Herzog Karl
von Lothringen warf in Eile l2,ooo Mann nach Wien und der
Graf Rüdiger von Stahrenberg übernahm dessen Vertheidi-
gung. Zwei Monden schwebte die bange Stadt in der martern-
den Furcht trotz der tapfersten Gegenwehr endlich doch eine Beute
der türkischen Barbaren zu fallen. Nur noch fünf Tage hatte
ii«, 12. sie sich halten können, da erschien der König von Polen, Johann
Sobieskn, mit ihm der Cburfürst von Sachsen, Johann
Georg Iii., der Churfürft von Baiern, mehrere Reichsfürsten an
der Svitze ihrer Truppen, und griffen vereint das gelagerte Heer
der Türken an. Ein betäubender Schrecken kam über dieselben;
sie flohen in verwirrter Eile und unermeßliche Beute siel in die
Hände der Sieger. Gleichwohl verflossen l 0 Jahre bis zur Wie-
derherstellung des Friedens, obschon Eugen und Karl von
Lothringen des Kaisers Waffen siegen machten. Abaffi, der
Fürst von Siebenbürgen, unterwarf sich Leopold I. als Va-
sall den 27. Oct. 1087-, desgleichen entsagten die Ungarn auf
dem Reichstage zu Preßburg, den 31. Oct. 1087, ihrer Wahl-
gerechtigkeit und wurden ein Erb re ich der Oestreichizchen Mon-
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Extrahierte Personennamen: Roland_de
Revaulx Ludwig Emmerich_von_Töckely Karl
von_Lothringen Karl Johann
Sobieskn Johann Johann
Georg_Iii Johann Eugen Eugen Karl_von
Lothringen Karl Leopold_I. Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Dornick Breisach Saarbrück Mümpelgard Lauterburg Germersheim Frankreich Frankfurt Deutschlands Ungarn Wien Linz Wien Stahrenberg Polen Sachsen Baiern Ungarn
Deutschland vom Ulrechter Frieden u. s. w.
375
die Zukunft versprach nichts Günstigeres, darum beauftragte ihn
Karl Vi. endlich für den Frieden zu unterhandeln. Eugen und
Villars eröffneten die Verhandlungen zu Rasta dt, beendigten d-„ 27.
nach vier Monaten die Präliminarien, welche zu Baden im Aar- 9fco-
gau durch die Unterzeichnung die Kraft eines Friedensschlusses er-
hielten. Die Grundlagen des westphälischen, nimweger und ryß-
wicker Friedens waren beibehalten worden; demnach gab Frankreich
Kehl, Freiburg, Alt-Breisach zurück, behielt aber Landau; willigte 1
in Oestreichs Besitznahme der spanischen Niederlande, und geneh-
migte, daß Neapel, Mailand und Sardinien nebst den
spanischen Platzen auf der Küste von Toscana selbigem verblieben;
die über die Churfürsten von Baiern und Köln verhängte Reichs-
acht sollte aufgehoben und ihre vollständige Wiederherstellung in
ihre vorigen Würden, Rechte und Lander ausgesprochen werden.
Hiermit ward der langwierige und verheerende spanische Erb-
folgekrieg beendigt, in welchem Italien, Deutschland, Spanien,
vornehmlich aber die Niederlande unter dem eisernen Fußtritte des
Krieges verkümmerten und zahllose Menschen aus einem blühen-
den Wohlstände an den Bettelstab gebracht wurden. Zwischen dem
Kaiser und Spanien war kein Friede geschlossen worden;
Frankreich erlangte, obschon nach schweren Opfern und durch die
Gunst der Umstände, das vorgesteckte Ziel, denn ein Bourbon saß
nun auf dem Throne von Spanien.
§. 64.
Deutschland vom Utrechter Frieden bis zum Beginn deö
östreichischen Erbfolgekri cgs.
Während das südliche Deutschland unter den Stürmen des
Krieges erbebte, berührte der nordische Krieg, durch den Chur-
fürsten von Sachsen und König von Polen, Friedrich August I.,
(als König, August Ii.,) den Czar von Rußland, Peter den
Großen und den König von Dänemark, Friedrich Iv., gegen
den König von Schweden, Karl Xii., unternommen, die nördli-
chen deutschen Länder, so daß von der Düna bis an den Manzanares, vom
Sund und von der Schelde bis an den Golf von Neapel das Ge-
räusch der Waffen ertönte.
Karl Vi. wurde durch den baldigen Tod Ludwigs Xiv.
von einem gefährlichen Nachbar befreit, dessen Verschlagenheit er
auf keine Weise gewachsen gewesen wäre; gleichwohl mußte er, 171$
trotz seiner Liebe zum Frieden und zur Ruhe, wiederholt zum
Schwerte greisen.
Der Sultan Ach met Iii. entriß, von dem kriegslustigen
Großvezier Kumurdgi-Ali aufgemuntert, den Venetianern alle in
Morea ihnen gehörige Plätze, besetzte diese Halbinsel und ließ sodann m*
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Eugen Friedrich_August_I. Friedrich August_I. August Peter Friedrich_Iv. Friedrich_Iv. Karl_Xii Karl Karl_Vi Karl Ludwigs Großvezier_Kumurdgi-Ali
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Freiburg Alt-Breisach Landau Oestreichs Niederlande Neapel Mailand Sardinien Baiern Italien Deutschland Spanien Niederlande Spanien Frankreich Spanien Deutschland Deutschland Sachsen Polen Schweden Neapel Ludwigs_Xiv Schwerte Morea
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
190
2. Die Türkenkriege Österreichs.
1716. Prinz Eugen schlägt die Türken in der Sckilacht bei Peterwardein und 1717 bei Belgrad. („Prinz Eugen, der edle Ritter" —.)
1718. Der für Österreich günstige Friede von Passarowitz wird geschlossen. 1736—1739. Der Kaiser unternimmt in Gemeinschaft mit Rußland einen ungünstigen Krieg gegen die Türken: im Frieden zu Belgrad müssen alle Eroberungen herausgegeben werden.
1740. Karl Vi. sucht durch Verträge mit den europäischen Regierungen die Nachfolge seiner einzigen Tochter Maria Theresia in Österreich zu sichern. (Pragmatische Sanktion.)
Zweiter Abschnitt.
Kaiser, Reich und Bürgertum nach dem 30jährigen
Kriege.
Lage des Die Verträge von Osnabrück und Münster hatten Deutschland den Neiches.^nge ersehnten Frieden gegeben, aber Land und Volk zeigten allenthalben die traurigen Folgen einer dreißigjährigen Erschütterung. Ganze Landschaften, die blühendsten zumal, lagen in beispielloser Verwüstung, waren entweder von ihren Bewohnern verlassen oder so tief verfallen,' daß die Sorge und Arbeit mehr als eines Menschenalters nötig war,' auch nur die groben Spuren der Zerstörung zu verwischen. Der einst so mächtige Aufschwung des städtischen Lebens war gebrochen; Industrie, Handel und Schiffahrt hatten ihre alten Sitze für lange Zeit, zum Teil für immer, verlassen; die Macht der Hansa, schon im vorangegangenen Jahrhundert tief erschüttert, war nun vollends zu Ende gegangen; ihre ehemalige Weltftellnng war teils den mächtig aufstrebenden Nachbarstaaten, teils den von Deutschland losgerissenen Gebieten anheimgefallen. Das alte Reich selber, durch alle Wechselfälle früherer Jahrhunderte in feinem Umfange nicht wesentlich beschränkt, hatte jetzt die ersten großen und bleibenden Verluste an Land und Leuten aufzuzählen. Denn nicht nur die Abfälle alter Zeiten wie die Schweizer Eidgenossenschaft erlangten damals ihre rechtliche Anerkennung, nicht nur die lothringischen Bistümer wurden aus einem bestrittenen Besitze ein rechtmäßiges Eigentum des westlichen Nachbarn; es ward zugleich die fremde Oberherrlichkeit im Elsaß, in Pommern, in Bremen und Verden anerkannt, und — fast die schmerzlichste von allen Einbußen — der kostbare Besitz der burgundischen Niederlande war teils in fremde Hand geraten, teils in die Bahnen einer auf deutsche Kosten aufblühenden Sonderentwicklung hineingedrängt worden. Mit der Herrschaft
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Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Eugen Eugen Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Osnabrück
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Belgrad Deutschland Deutschland Elsaß Pommern Bremen
Kap. 147. Frankreich u. Deutschland vom Nymweger bis zum Ryswiker Frieden. 165
Einfall in die Mark, aber der groe Kursrst erfocht den 18. Juni d. I. 1675 der die Schweden einen groen Sieg bei Fehrbellin (im Ost-Havelland).
Als sodaun Turenne bei Sabach (während des Recognoscirens von einer Kugel getroffen) fiel, Wilhelm von Oranien sich in den Niederlan-den behauptete und nun auch England wieder auf Hollands Seite trat, Frankreich aber sehr erschpft war, so lie sich Ludwig Va zum Brieden 1678 von Nymwegen herbei, in welchem Holland nichts verlor, Frankreich aber von Spanien die Franchecomte nebst vierzehn festen Pltzen, und im fol-genden Jahre 1679 vom deutschen Reiche Freiburg und Hningen erhielt.
Kap. 147. Frankreich und Deutschland vom Nymweger bis zum Ryswiker Frieden.
(1.) Zn der sicheren Berechnung, da seine bisherigen Gegner ihm nicht wieder entgegentreten wrden, fuhr Ludwig Xiv. in seinen Vergrerungsplanen fort. Er errichtete an vier Orten sogenannte Reunionskammern, die nachforschen muten, welche Orte und Landschaften in frheren Zeiten von denjenigen Lndern abhngig gewesen, die seit dem westflischen Frie-den an Frankreich abgetreten worden waren, und machte auf diese ebenfalls Anspruch, ohne sich daran zu kehren, da dieselben lngst durch Vertrge und Friedensschlsse in das rechtliche Eigenthum ihrer jetzigen Besitzer bergegrt-gen waren. Ohne auf Proteste zu achten, lie er diese Lnder und Herrschaften sogleich besetzen, ja er nahm sogar wider alles Vlkerrecht mitten im Frieden durch den Verrath des Frstbischofs Egon von Frstenberg die Reichsstadt Straburg, des deutschen Reiches Schutzwehr gegen Westen, 1681 w eg, und so traurig sah es um die deutsche Macht aus, da der Kaiser sich genthigt sah, ihm in einem Waffenstillstand den Raub zu lassen, weil ihn im Osten die Trken bedrngten.
Es waren nmlich 200,000 Trken in Deutschland eingebrochen und drohten es zu verschlingen. Seit Solimans Ii. Tod (1566) war zwar das trkische Reich durch die Weichlichkeit seiner Seraildespoten, die ein Spiel der Janitscharen (Leibgarden) wa-reit, und nach dem Verlust ihrer Seemacht durch die Niederlage bei Lepanto 1571, die sie gegen Juan d'austria erlitten (f. Kap. 136, 2), in Verfall gerathen. Aber die Kriege und Jntriguen Ludwig's Xiv. gegen das Habsburgische Haus veranlaten die Trken wieder zum Vordringen.
Obgleich Oesterreich sie 1664 zu einem zwanzigjhrigen Wasfenstill-stan d genthigt hatte, so lieen sie sich doch durch den Aufstand des Gra-fen Tkly in Ungarn (der dieses Land unter die Hoheit des Sultans Mahmud Iv. stellte) und durch die geheime Anstiftung Ludwig's Xiv. zu dem Einfall in Oesterreich reizen. Schon wurde Wien von den Trken 1683 belagert und schien verloren; doch die stndhafte Verteidigung Rdigers von Stahremberg und seiner kleinen, aber tapfern Brgerschaar, sowie das unverhoffte Eintreffen des edlen Polenknigs Johann Sobtesktj und der Kurfrsten Max Emmanuel von Bayern und Georg Iii. von Sach-fen rettete die Stadt.
Dieser trkische Krieg dauerte aber noch sechszehn Jahre fort. Whrend des-selben befreite Karl von Lothringen durch den Sieg bei Mohacz 1687 Ungarn von dem Joche der Trken, so da es fr immer als ein Erbreich dem fter-
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Ludwig_Va Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Egon_von_Frstenberg Rdigers_von_Stahremberg Johann_Sobtesktj Johann Max_Emmanuel_von_Bayern Max Georg_Iii Karl_von_Lothringen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Schweden Fehrbellin Ost-Havelland Sabach Niederlan-den England Hollands Frankreich Holland Frankreich Spanien Freiburg Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Ludwig's Habsburgische_Haus Oesterreich Ungarn Ludwig's Oesterreich Mohacz